Dienstag, 3. Oktober 2017

Petit trip au pays Franche-Comté






Dieses Jahr beginnen die Herbstferien mit perfektem Herbstwetter. Nach dem beruflichen Neustart freue ich mich den nahen französischen Jura ein weiteres Mal zu entdecken.

Etappe 1

Ein Tagesausflug nach La Heutatte war der Start meiner Wiederentdeckung. Über acht Jahre ist es her als ich das letzte Mal an diesem lauschigen Ort war. Die Felsqualität ist genial. Jedoch sind die schönen Routen ziemlich verstaubt und die grosse Bürste muss ausgepackt werden. Im vierten Versuch klettere ich erfolgreich durch die Einzelstelle von „l’aplat tonique“ (8b).  In der nahen „la cerise sur le pompon“ (8a+) muss ich mich ziemlich weit strecken und kriege im zweiten Anlauf zumindest alle Längenzüge hin. Die Kletterei ist einzigartig brutal und macht Spass!

Genialer Pfeiler mit vielen Löchern...


2009: Andy klettert "l'envers est contre tous"

Etappe 2

Ende Woche reise ich dann mit Uli in die Region um den Fluss Loue. Über meinen ersten Ausflug in diese Region berichtete ich vor fünf Jahren hier.

Tag 1:
Im Vallée du Lison findet sich das Dorf Alaise. Der Ort ist ruhig und die Felsen bilden eine südausgerichtete Arena über dem Fluss. Dementsprechend warm wird es durch die geschützte Exposition. Nach dem Einwärmen in der genialen Verschneidung von „little big wall“ (7a+) gönnen wir uns eine lange Pause. Erst spät kommen einige Wolken und erlauben es kleinere Griffe zu halten. Uli versucht die athletische Route „la noiraude“ (8a). Definitiv ein Versuch wert! Mich zieht es in die lange Wand. Im zweiten Go klettere ich durch die 40m von „trainspotting“ (8b+). Für Freunde von Leisten und langen Reisen ein must do!

Mittagspause am Parking...

Überall Moos... und Uli;-)


Alaise: Erinnert an den Süden...
Tag 2:
Da die Expressen noch hängen klettern wir heute nochmals hier. Leider machen Temperaturen um die 23 Grad und pralle Sonne das Klettern praktisch unmöglich. In „la noiraude“ nutze Uli den morgendlichen Schatten. In den anderen Routen steht die Sonne bereits. Schweissgebadet bouldere ich also durch die Route „hijo de puta“ (8b+). Mit viel Geduld warte ich bis um 18.00 um dann erfolgreich wiederum im zweiten Go den Umlenker zu klippen. Die Züge sind genial. Jedoch braucht es für das acht Meter lange Runout einen kühlen Kopf.


Eine kleine Abkühlung...

Tag 3:
Der Himmel ist bereits am Morgen bewölkt und die Prognosen versprechen Regen. Deshalb wechseln wir in das Vallée de la Loue. In Ornans verweilen wir bei Kaffee und Croissant bevor wir unter der riesigen Wand von Syratu klettern. Heute ist Ausbouldern angesagt da durch die feuchte Luft der Grip schlecht ist. Die weiten Züge von „jungle man“ (8a) fordern Uli sich zu strecken. In „little manana“ (8b+/c) kämpfe ich darum den Umlenker zu erreichen. Direkt vor dem Stand befindet sich ein äusserst wackliger Boulder.  Die Expressen lassen wir hängen und hoffen auf trocknere Luft.


Tag 4:
Die Luft ist kühl und keine Wolken in Sicht. Am letzten Tag haben wir in Syratu ideale Bedingungen. Nun gelingt Uli der Schlüsselzug von „jungle man“. Für Durchstiegsversuche fehlt jedoch die Haut und Kraft. Nach dem Einwärmen mit kalten Füssen versuche ich dann direkt „little manana“ (8b+/c). Der Einstieg geht locker und am letzten Henkel bin ich völlig ausgeruht. Auch die nächsten Züge kann ich heute mit Reserve klettern und unerwartet bin ich beim letzten Zug. Am versteckten und glatten Seitgriff bleibe ich hängen und ziehe zum Schlusshenkel, yeah! Im dritten Versuch gelingt mir die maximalkräftige Route. Da das Momentum stimmt klettere ich danach erfolgreich im Onsight durch „mo...mo...motus“ (8a). Jetzt ist genug und wir geniessen noch ein wenig Sonne vor der Rückfahrt. 

A bientôt!


Der gewaltige Überhang von Syratu...

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